Das Wortspiel ist nur im Englischen möglich. Im Deutschen müßte es „Abspieler für unpopuläre
Musik“ oder „Unpopulärer Abspieler für Musik“ heißen.
„Unpopulär“ wiederum ist eine Anspielung auf die sogenannte „Populär“-Musik. Jede
andere Musikgattung wäre demnach „unpopulär“.
Der Unpopular Music Player (UMP) ist nicht stumpf popmusikzentriert, sondern kennt „Werke“, „Komponisten“ und schneidet lange Werk- und Satzbezeichnungen nicht ab. Ziel ist, ein Werk so zu präsentieren, wie es auf einer CD-Hülle oder einem Konzertprogramm aussähe.
Im übrigen wird das Wort „Song“ in der Bedienoberfläche penetrant vermieden.
Seit der Version 1.42 kann der Classical Music Tagger direkt im Programm aufgerufen werden. Dazu öffnet man ein Album und berührt so lange ein einzelnes Stück, bis der Abfragedialog erscheint. Alternativ berührt man die Kopfdaten (Bild oder Text), dann werden alle Stücke des Albums an den Tagger gesendet. Ist der Tagger nicht installiert, wird man zum Play Store weitergeleitet. Man beachte, daß der Tagger auch eigenständig gestartet werden dann, dann kann man durch den Dateibaum navigieren.
Man beachte, daß Änderungen an den Dateien nicht sofort sichtbar werden, sondern erst dann, wenn das Android-System diese in seine Datenbank übernommen hat und ggf. der UMP neu gestartet wurde.
Natürlich kann das Programm nur soviel anzeigen, wie in den Meta-Informationen ("tags") der Dateien steht. Hier muß man ggf. nachhelfen, etwa mit Kid3, Qoobar, iTunes oder ähnlichen Programmen, die alle mit klassischer Musik umgehen können. Der Unpopular Music Player stützt sich außer auf die üblichen Angaben (Album, Titelnummer, CD-Nummer, Titel, Interpret) im wesentlichen auf Komponisten ("composer"), Werk ("group"), zeigt aber auch Jahr ("year" bzw. "date") und Dirigenten ("conductor") an, falls vorhanden.
Beim Hinzufügen von Meta-Informationen kann man entweder dem Standard folgen oder die proprietären iTunes-Felder verwenden.
Standardfelder für mp4-Dateien sind:
- ©nam für den Titel bzw. Satzbezeichnung, inklusive Satznummer, z.B. „I. Presto“
- ©grp für die Werkbezeichnung, z.B. „Sinfonie Nr. 8 h-moll, op. 42“
Standardfelder für mp3-Dateien sind:
- TIT2 für den Titel bzw. Satzbezeichnung, inklusive Satznummer
- TIT1 für die Werkbezeichnung
Das problematische Verhalten von iTunes, insbesondere bei mp3-Dateien, wird im folgenden Abschnitt erläutert.
Werk und Satz verwenden AUS:
- MP3: "Gruppierung" -> GRP1 (Unfug, muß TIT1 sein)
- MP3: "Titel" -> TIT2
- MP4: "Gruppierung" -> ©grp
- MP4: "Titel" -> ©nam
Werk und Satz verwenden EIN:
- MP3: "Werk" -> TIT1 (Unfug, muß neues sein)
- MP3: "Satzname" -> MVNM
- MP3: "Satznummer"/"von" -> MVIN
- MP4: "Werk" -> ©wrk
- MP4: "Satzname" -> ©mvn
- MP4: "Satznummer" -> ©mvi
- MP4: "Anzahl Sätze" -> ©mvc
- MP4: shwm := 1
Werk und Satz verwenden EIN->AUS:
- MP3: keine Dateiänderung (Unfug, entweder Flag entfernen oder Satz-„Tags“ entfernen)
- MP4: shwm entfernen
Wenn Satzbezeichung existiert (©mvn bzw. MVNM):
- Lies Satznummer (©mvi bzw. MVIN), stelle sie vor Satzbezeichnung und verwende dies als Titel
- Lies Werk (©wrk)
- Wenn Werk nicht existiert oder Datei nicht .mp4 ist, lies "©grp" bzw. TIT1
- Wenn diese auch nicht existieren, lies GRP1
Andernfalls (also Satzbezeichnung fehlt):
- Verwende Titel wie üblich (©nam bzw. TIT2)
- Lies "©grp" bzw. TIT1
- Wenn diese nicht existieren, lies GRP1
Sinnvollerweise sollte im Fall von CDs für jedes „Album“ ein Verzeichnis vorhanden sein, in
dem alle zugehörigen Dateien liegen sowie möglichst ein Bild namens "folder.jpg" oder
"albumart.jpg", damit das Android-System zumindest die Alben verwalten kann. Heißt die
Bilddatei z.B. "vorderseite.jpg", taucht sie auch in der Fotogalerie auf, was unerwünscht
ist.
Man beachte, daß zumindest Samsung und LG das Android so verändert haben, daß die Datei
"albumart.jpg/png" heißen muß, damit sie vom System verarbeitet wird.
Der Unpopular Music Player verwendet standardmäßig die Medienverwaltung des Android-Systems. Wenn die angezeigten Informationen einmal nicht stimmen sollten, könnte man versuchen, den „Medienspeicher“ zu löschen (in Android 5 wird empfohlen, den Speicher des Standard-Abspielprograms zu löschen), danach muß das Gerät neu gestartet werden, um die interne Datenbank neu aufzubauen. Für Android 5 wird empfohlen, nach dem Neustart das Standard-Abspielprogramm zu starten, wodurch die systeminterne Datenbank neu aufgebaut werden soll.
Wenn der Classical Music Scanner installiert ist, kann man alternativ damit die Datenbank aufbauen. Man muß dann noch in den Einstellungen/Wiedergabemodi das Häkchen bei „Eigene Datenbank verwenden“ machen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist auch, daß die Albumliste direkt beim Laden vollständig ist, d.h. mit Albumlänge, Albuminterpret und -komponist usw.. Beim Öffnen eines Albums braucht auch nicht mehr auf die Musikdateien zugegriffen zu werden, weil alle Metadaten bereits vollständig und korrekt vorliegen.
Seit Version 2.40 kann Musik auch von Medien abgespielt werden, die nur über Googles Storage Access Framework (SAF) erreichbar sind. Dazu gehören z.B. USB-Speicher (die erst mit Android 9 oder 10 wie SD-Karten behandelt werden) und Netzwerkfreigaben. Hierfür muß zunächst mit dem Programm SAF Media Scanner eine entsprechende Datenbank erzeugt werden, dann wählt man im Unpopular Music Player über den entsprechenden Menüeintrag das Basisverzeichnis aus. Hier sollte sich der vom SAF Scanner angelegte Ordner ClassicalMusicDb befinden, aus dem sich der Player die Datenbank kopiert und dann öffnet. Wenn das SAF-Verzeichnis schreibgeschützt ist, kopiert der Scanner die Datenbankdatei (Dateinamen-Endung „.db“) in den internen Speicher, und der Player muß nach der entsprechenden Datei fragen.
Falls Probleme mit der Datenbankdatei auftreten, wird wieder automatisch die Android-Datenbank verwendet.
Mit Version 2.30 hat das Programm einen einfachen Lesezeichen-Mechanismus, der ohne Nutzer-Interaktion auskommt: Für jedes Album getrennt, wird die letzte Abspielposition gespeichert, und beim Wiederaufrufen des Albums kann das Abspielen dort forgesetzt werden. Das funktioniert auch dann, wenn das Programm zwischenzeitlich vom Nutzer oder vom System beendet wurde. Wenn nötig, kann man über ein langes Betätigen des runden "floating button" eine Art „harten Stopp“ ausführen, damit diesmal kein Lesezeichen gespeichert wird. Um einen besseren Anschluß an das Gehörte zu finden, werden die letzten fünf Sekunden wiederholt.
Das Erstellen des Programms hat Zeit und das Einstellen Zeit und Geld gekostet. Trotzdem habe ich mich entschieden, das Programm kostenlos und werbefrei für Freunde (m/w/n) klassischer Musik zur Verfügung zu stellen. Bitte daher dieses "opus 1" wohlwollend betrachten und ggf. mir lieber eine Nachricht zukommen lassen, als es sofort schlecht zu bewerten. Danke im (absichtlich klein geschriebenen) voraus!